„LUXI – der LICHT-Preis“ 2019
Eingereicht wurden 32 Arbeiten in den Kategorien Nachwuchspreis, Innovationspreis und Start-up-Preis. Die Teilnehmer des Nachwuchspreises stammen aus folgenden Hochschulen: AdBK München, Fachakademie Garmisch, FH Aachen, HTWG Konstanz, HdBK Saar, Hochschule Augsburg, KTH Stockholm, LMU München, TU München, Universität der Künste Berlin
Die Gewinner erhalten ein Preisgeld, die LUXI-Trophäe (Design: markusbischof produktdesign), eine Urkunde, die Erwähnung in der Fachzeitschrift LICHT und in der Abschluss-Pressemitteilung der LICHTWOCHE und auf www.lichtwoche-muenchen.de
Alle eingereichten Objekte und Plakate wurden während der Preisverleihung ausgestellt.
Kategorie 1: Nachwuchspreis
Lichtobjekt/Leuchte: TOCA von Birkan Gülöz, Jonas Nussbaum, FH Aachen
Jurybegründung:
TOCA ist eine außergewöhnliche Leuchte, die wie eine Schraubzwinge an Tischen oder Regalen befestigt wird. Die Möglichkeiten, TOCA zum Leuchten zu bringen, sind so vielfältig, dass es Spaß macht, mit ihr zu spielen: ob Licht nach oben, unten, mit oder ohne Fuß – ein einfaches Schrauben genügt. Man versteht diese Leuchte sofort, denn sie ist intuitiv zu bedienen. Auch der „Knick“ am Leuchtenfuß macht sie so einzigartig. Im ersten Moment scheint dieser Knick ein rein gestalterisches Detail, entpuppt sich aber als sinnvolles funktionales Element. Die beiden Studierenden Birkan Gülöz und Jonas Nussbaum von der FH Aachen haben ihre Idee perfekt umgesetzt und auch die Arbeitsschritte hervorragend dokumentiert. Weitergedacht könnte man TOCA als Steh- oder Pendelvariante ausführen. Für den Handel wäre sie in ihrer aktuellen Ausführung jetzt schon vermarktbar.
Lichtkonzept: Ein Lichtwagon für Pendler von Anna Wawrzyniak, KTH Stockholm
Jurybgründung:
Der Pendlerverkehr in Großstädten nimmt immer mehr zu. Viele von uns erfahren dies tagtäglich, gerade auch hier in München. Durchschnittlich eine Stunde pro Tag pendelt der Münchner mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Anna Wawrzyniak aus Hamburg setzte sich in ihrer Masterthesis mit diesem so bedeutenden Zukunftsthema auseinander. Sie hat sich gefragt, wie Pendler in U- oder S-Bahnen mit der richtigen Lichtqualität und -dosis unterstützt werden können. Dazu wählte sie Human Centric Lighting (HCL), eine tageslichtdynamische Beleuchtung, die morgens aktivieren und abends entspannen soll. HCL wird in Fachkreisen kontrovers diskutiert – damit setzte sich auch die Jury auseinander. Doch die Idee eines Lichtwagons, der Pendler in ihrem Wohlbefinden unterstützen kann und die langen Zeiten sinnvoll nutzt, sieht die Jury als einen interessanten und neuen Ansatz. Das Konzept ist gut durchdacht und birgt auch für Betreiber ein großes Potential. Ein einziger Lichtwagon innerhalb eines Zuges wäre laut Jury ausreichend, um Pendlern die Möglichkeit zu geben, Energie für den Arbeitstag zu tanken oder in Richtung Feierabend zu entspannen. Der Transfer von der Wissenschaft in die Praxis, ein wichtiges Kriterium des Wettbewerbs, ist Anna Wawrzyniak gut gelungen.
Lichttechnik: IGNIS von Tobias Trübenbacher, Universität der Künste Berlin
Jurybegründung:
Feuer wird zu Wärme, Wärme zu Energie und Licht. Eine grandiose Idee, die mit der innovativen Peltier-Technologie in ein ansprechendes Leuchtendesign umgesetzt wurde. IGNIS zitiert die klassische Laterne zum Mitnehmen und für Draußen. Die Technologie wandelt Hitze von Flammen in Strom um und speichert sie. Ein heißer Ofen oder die Verbrennung von Flüssigkeiten, wie Speiseöl, Likör oder altes Bratfett, genügt. Dass man dabei noch sein Smartphone aufladen kann, ist ein charmanter Zusatznutzen. Tobias Trübenbacher von der Kunsthochschule Berlin geht einen völlig anderen Weg, um Licht zu erzeugen und setzt sich mit Energieressourcen und einer innovativer Technologie auseinander. Der Gedanke, das Produkt in Entwicklungsländern ohne Stromzugang einzusetzen, ist vielleicht ein wenig zu idealistisch – aber genau das macht eine mutige Idee preiswürdig. IGNIS ist perfekt umgesetzt, bis ins Detail durchdacht und würde sich sicherlich gut verkaufen. Auch das Storytelling der Präsentation möchten wir positiv hervorheben.
Kategorie 2: Innovationspreis
HT Cover Healing Light von guttenberger+lichttechnik GmbH, HT Group
Jurybegründung:
Das Projekt »HT Cover Healing Light« zeigt, wie innovative Licht- und Gebäudetechnik in ein bedeutendes Zukunftsthema einfließen kann. Es geht um den würdevollen Regenerations- und Heilungsprozess von Patienten in Gesundheitseinrichtungen und Kliniken. Seit März 2019 verfügen zwölf Bettenplätze auf der neurologischen Intensivstation an der Uniklinik Erlangen über diese Lichtlösung, die den natürlichen Verlauf des Tageslichts nachbildet. Um eine optimale Lichtwirkung zu erzielen, befindet sich die Beleuchtung jeweils über und stirnseitig hinter den Betten. Durch den Einsatz dieser Lösung kann auf Allgemeinbeleuchtung sowie spezielles Behandlungslicht komplett verzichtet werden. Für Patienten und Angehörige wird ein beruhigendes Wohlfühllicht geschaffen, gleichzeitig verbessert es mit blend- und schattenfreier Ausleuchtung die Arbeitsbedingungen für das Ärzte- und Pflegepersonal. Das Projekt demonstriert eine innovative Lösung zu einem dringlichen Thema, das Politik und Gesellschaft stärker interessieren sollte.
Kategorie 3: Start-Up-Preis
Luke Roberts GmbH
Jurybegründung:
Jeder kennt das Problem in den eigenen vier Wänden: Man braucht eine Leuchte genau dort, wo es keinen Deckenauslass gibt. Das Start-up Luke Roberts aus Österreich löst mit dem „Model F“ nun den Leidensdruck vieler Nutzer. 300 LEDs sorgen dafür, dass ein Raum von einer einzigen Lichtquelle aus in unterschiedlicher Intensität und wechselnder Farbstimmung ausgeleuchtet werden kann – ob am Sofa, Esstisch oder für die Bilder an der Wand. Besonders clever ist die neuartige „Paint your Light“-Technologie, mit der sich durch einfache Mal-Gesten am Touchscreen das Licht in jede beliebige Richtung lenken lässt. Man zeichnet einfach rechts eine Linie mit dem Finger, und der Raum wird auf der rechten Seite beleuchtet. Malt man die Linie dicker, wird das Licht verstärkt. Die Jury würdigt eine einzigartige, innovative Idee und den Mut des Unternehmens, in diese Idee investiert zu haben. Preislich könnte man die Leuchte niedriger ansetzen, dennoch ist die Jury überzeugt, dass sich das Produkt am Markt gut verkaufen würde.
Shortlist/Nominierte Projekte:
Nachwuchspreis Leuchte/Lichtobjekt:
Black Eye von Luisa Steinle, FA Raum- und Objektdesign Garmisch-Partenkirchen
lm420 von Maria Luib, FA Raum- und Objektdesign Garmisch-Partenkirchen
Nachwuchspreis Lichtkonzept/-planung:
Café Endlicht von Dennis Jendel, Anton Hummel, HTWG Konstanz
EX ANIMO von Julia Hafner, Remon Vogel, Lisanne Wolters, Adrian Ludwig, HS Augsburg
Analoge Raumgeometrie von Nicole Fleisch, HBK Saar
Nachwuchspreis Lichtsteuerung/-technik:
illuminode von Christine Wegscheider, Marla Narazani, Benjamin Reise, Julian Preissing, TU München/LMU München
Innovationspreis:
AR Smart Control von eventa AG
A.L.F. von TU München
Start-up-Preis:
Stogger – Light from a Different Angle von Stogger BV
Weitere Einreichungen, alphabetisch sortiert nach Projektname
Nachwuchspreis Leuchte/Lichtobjekt:
3 Knoten von Jonathan Dornbusch, Schule für Holz und Gestaltung Garmisch
Curved Diversity von Elisabeth Garthe, Schule für Holz und Gestaltung Garmisch
Die Freiheit zu leuchten von Gisbert Hendrich, Schule für Holz und Gestaltung Garmisch
Glowe von Christian Rieder, Schule für Holz und Gestaltung Garmisch
Jelly von Felix Dietz, Lars Wüstemann, Oliver Hein, TU München/LMU München
Liquid Gender Serie K von Amano Viktor Renčelj, AdbK München
luminary dot von Lena Kopp, Schule für Holz und Gestaltung Garmisch
luminous leaf von Justin Rost, Schule für Holz und Gestaltung Garmisch
Modulux von Caroline Hintermayr und Veith Marisa, HTWG Konstanz
MoLi von Leon D., Anna-Carina Gehlisch, Julian Trummer, TU München/LMU München
Sally von Stefan Feilmeier, Schule für Holz und Gestaltung Garmisch
Semicircular von Johannes Hironimus, Schule für Holz und Gestaltung Garmisch
Innovationspreis:
ModuLicht von Infineon
POESIE von AGNES MORGUET Interior Art & Design
Stecksystem Ludens von Bobsini Design
Vollspektrum-LED-Leuchtmittel von euroLighting GmbH
Teilnahmebedingungen LUXI 2019
Fragebogen für Kategorie I: Nachwuchspreis